In der Wüste von Municipio Colcha K in Potosí, Bolivien, steht man selten allein. Tatsächlich bin ich da draußen ständig von Giganten umgeben – nicht von Menschen oder Maschinen, sondern von einer Armee der Stille: den Kakteen von Isla Incahuasi. Mit meiner Kamera in der Hand ist das hier mehr als nur eine weitere Station auf meiner Reise; es ist ein surreales Bild, das darauf wartet, festgehalten zu werden.
Als ich den Auslöser betätigte, war ich umgeben von einer endlosen weißen Fläche, die vom Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt, gebildet wurde. Vor mir erhob sich die 'Isla Incahuasi', eine bizarre Insel inmitten des Salzmeeres – vollgestopft mit diesen majestätischen Kakteen, die stoisch der Sonne trotzen. Es ist ein Platz, an dem Himmel und Erde zu verschmelzen scheinen, nur für einen flüchtigen Moment, festgehalten bei 40mm und einer Blende von f8. Ich konnte besonders mit diesem Bild eine harmonische Balance im Rahmen herstellen, die Vordergrund und Hintergrund, Wüste und Berge, zusammenbringt und dadurch eine unwirkliche Szenerie kreiert.
Der Salar de Uyuni serviert mir nicht nur eine beispiellose Landschaft, sondern auch ein Rätsel der Natur: die Bildung der hexagonalen Salzmuster. Sie entstehen durch das Verdunsten des Wassers, welches die Salzkristalle in geometrischen Formen, bevorzugt Sechsecke, anordnet. Dieses Phänomen sorgt für ein geometrisches Kunstwerk, dessen Perfektion fast von Menschenhand zu stammen scheint.
Beim Fotografieren war ich gefesselt von der Kargheit und zugleich der Fülle dieses Ortes. Es ist mehr als nur ein Foto für mich – es ist ein Moment der Stille, weit weg von der zivilisierten Welt, ein Moment, in dem ich atemlos die Größe der Natur bewunderte und verstand, warum dieser Ort 'Haus des Inkas' genannt wird. Sicherlich hat mich die Einzigartigkeit Isla Incahuasis dazu inspiriert, diesen Augenblick für immer einzufrieren.
Dieses Foto soll eine Botschaft sein: auch in der größten Leere kann Leben und Schönheit gefunden werden. Man muss nur genau hinschauen und den Mut haben, auch mal den trampelpfad zu verlassen. Denn manchmal liegt die wahre Kunst im vertrauten, das wir – wenn wir nicht aufpassen – für selbstverständlich nehmen.
Dieser Beitrag ist Teil der Fotoreihe
Bolivia von Dr. Alexander Motzek. Erkunde
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